Der ewige Friede by Haldeman Joe

Der ewige Friede by Haldeman Joe

Autor:Haldeman, Joe [Haldeman, Joe]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


julian musste eine meile durch lang ersehnten Regen radeln, um zu Martys Labor zu gelangen. Deshalb war er bei seiner Ankunft nicht gerade in Festtagsstimmung.

Marty besorgte ihm ein Handtuch und einen Laborkittel gegen die kühle Luft der Klimaanlage. Sie nahmen auf zwei Stühlen mit geraden Lehnen neben der Testliege Platz, die genau genommen eine Doppelliege mit zwei Helmen und Gesichtsmasken war. Man hatte eine schöne Aussicht auf das triefende Universitätsgelände, das sich zehn Stockwerke tiefer ausbreitete.

»Ich habe meinen Assistentinnen für Samstag frei gegeben«, sagte Marty, »und alle Anrufe auf das Telefon meines Privatbüros legen lassen. Niemand wird uns stören.«

»Wobei?« erkundigte sich Julian. »Was hast du vor?«

»Das wird sich zeigen, wenn wir verbunden sind. Aber ich lege Wert darauf, dass alles unter uns bleibt, jedenfalls für den Anfang.« Er deutete auf die Datenkonsole auf der anderen Seite des Labors. »Wenn eine meiner Assistentinnen hier wäre, könnte sie sich unbemerkt zuschalten und uns belauschen.«

Julian stand auf und inspizierte die Testliege. »Wo ist der Schalter, der den Kontakt unterbricht?«

»Du brauchst keinen. Wenn du aussteigen willst, brauchst du nur ›Ende‹ zu denken und die Verbindung ist blockiert.« Julians Miene wirkte skeptisch. »Alles ganz neu. Kein Wunder, dass du den Aufbau noch nicht kennst.«

»Du bedienst das Gerät?«

»Nominell, ja. Ich habe die Kontrolle über den sensorischen Teil, aber das ist bei einer Konversation nebensächlich. Wenn du willst, kann ich das jederzeit umstellen.«

»In eine Richtung?«

»Wir können in eine Richtung beginnen und dann, bei gegenseitigem Einverständnis, auf beschränkten Dialog umschalten.« Wie Julian wusste, konnte Marty keinen intensiven Doppelkontakt zu einem Partner herstellen; er hatte diese Fähigkeit aus Sicherheitsgründen sperren lassen. »Das Ganze findet auf einer völlig anderen Ebene statt als zwischen dir und deiner Einheit. Keiner von uns wird in der Lage sein, die Gedanken des anderen zu lesen. Es kommt lediglich zu einem schnelleren und deutlicheren Informationsaustausch.«

»Okay.« Julian zog sich auf die Liege hoch und atmete tief durch. »Bringen wir es hinter uns!« Sie streckten sich beide aus, schoben die weichen Nackenstützen unter, entfernten die Plastikverschlüsse von den Schläuchen und rückten zusammen, bis die Kontakte klickten. Dann erst schlossen sich die Masken über Mund und Nase.

Eine Stunde später klappten die Masken nahezu geräuschlos nach hinten. Julians Gesicht war schweißnass.

Marty setzte sich auf, frisch und munter. »Täusche ich mich?«

»Ich glaube nicht. Aber ich wollte ohnehin mal nach North Dakota.«

»Dort ist es um diese Jahreszeit besonders schön. Und trocken.«



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